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1324. März 31. Breslau.

Sabb.a. dom. qua cantatur Judica.

Heinrich, Herzog von Schlesien und Herr von Breslau urkundet die Erwerbung von 3/4 der Breslauer Vogtei durch Jakob Zchertilzcan. Weiland Wernher Zchertilzcan, einst Erbvogt von Breslau, habe 4 Söhne hinterlassen Johann, Dietrich, Konrad und Jakob und deren Einem, Dietrich, noch bei Lebzeiten die Vogtei übergeben. Nachdem aber Dietrich und dessen Sohn Wernher gestorben, sei nur Dietrichs Tochter, vermählt mit Johann von Molnstorf, übrig geblieben, und zwischen deren Sohne (für den sein Vater promissum, quod vulgariter gewer dicitur, per digiti prestitit elevacionem) und den genannten 3 Brüdern Dietrichs Streit entstanden, den schliesslich die Magdeburger dahin entschieden hätten, dass den 3 Brüdern 3 Theile der Erbvogtei zukämen und dem Tochtersohne ein Autheil. Nachdem dann die älteren Brüder Johann und Konrad ihre Antheile dem Jüngsten, Jakob, verkauft, bestätigt dies der Herzog.

Z.: des Herzogs Getreue Johann von Borsnitz Ritter, Albert von Pac, Andreas Radak, Hermann von Borsnitz und Gizeler Colneri, ferner die Bürger Cunrad de Cindato, Bertold von Münsterberg, Johann von Reichenbach, Gunther Thuringi, Peter Brunonis.


Aus dem Or. mit dem Siegel des Herzogs im hiesigen Stadtarch. abgedr. bei Korn, Bresl. Urkundenbuch 105.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 18, 1898; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1316 - 1326. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.